Dr. med. Siegfried Simmet
Simon Traub
Kinderarzt, Pädiater/Pèdiatre
in Schweigen-Rechtenbach

Glossar Allergien

Dieses Glossar wurde freundlicherweise vom Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) zur Verfügung gestellt. Der DAAB ist seit 1897 als Patienten- und Verbraucherschutzverband für Menschen mit Allergien, Asthma, COPD und Neurodermitis aktiv.
www.daab.de


Allergie

...ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Stoffe aus der Umwelt.

Allergietest

Individuell werden mittels unterschiedlichster Testmethoden die Allergene festgestellt, die eine allergische Reaktion auslösen.

Anamnese

Krankengeschichte des Patienten über die Vorgeschichte seiner Erkrankung.

Anaphylaxis

Stärkste allergische Reaktion, die z.T. lebensbedrohlich verläuft und mit Beschwerden an Haut, Atemwegen, Magen-Darmtrakt und Kreislauf einhergehen kann.

Antihistaminika

Arzneimittel, die antiallergisch wirken. Sie verhindern das Ausbrechen bestimmter allergischer Symptome, da sie dem Gewebshormon Histamin entgegenwirken, das maßgeblich beteiligt ist an der Auslösung der Allergiesymptome.

Asthma bronchiale

...ist durch eine chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut gekennzeichnet. Dabei kann anfallartig – durch das krampfartige Zusammenziehen der Bronchialmuskulatur – Atemnot auftreten. Sowohl Allergieauslöser als auch Umwelteinflüsse wie Klima, Ozon, Feinstaub, Tabakrauch oder Gerüche können ein Asthma verschlechtern.

Diagnose

Die Allergiediagnostik erfolgt in vier aufeinander aufbauenden Schritten: 1) Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), 2) Hauttest, 3) Bluttest, 4) Provokationstest.

Epikutan-Test

Allergie-Test zur Feststellung der Auslöser allergischer Kontaktekzeme. Dafür werden Spezialpflaster, die mit einer verdünnten Allergenlösung versehen sind, für eine bestimmte Zeit auf den Rücken geklebt. Die Ergebnisse zeigen sich nach zwei bis drei Tagen, da es sich hierbei um eine Spätreaktion handelt.

Hausstaubmilbenallergie

Hausstaubmilben halten sich meist in Matratzen, Bettzeug und Polstermöbeln auf. Der Kot der Hausstaubmilben ist verantwortlich für die allergischen Reaktionen an Haut und/oder Atemwegen.

Hyposensibilisierung

Therapie bei inhalativen Allergenen mit dem Ziel, die Empfindlichkeit gegen allergieauslösende Stoffe herabzusetzen. Dafür werden dem Körper regelmäßig kleine, langsam ansteigende Dosen des Allergens verabreicht, was einen Gewöhnungseffekt hervorruft.

IgE-Antikörper

Abkürzung für Immunglobuline der Klasse E, die für allergische Reaktionen vom Soforttyp verantwortlich sind und im Blut nachgewiesen werden.

Insektengiftallergie

Wird meistens ausgelöst durch Stiche von Bienen, Wespen oder Hornissen. Das Gift verursacht unterschiedliche allergische Reaktionen wie Ödeme, Nesselsucht, Atemnot, Kreislaufprobleme bis hin zur Anaphylaxie.

Intrakutan-Test

Bei diesem Allergietest werden Allergene in kleinen Mengen mittels einer Spritzen in die Haut gebracht.

Karenz

...bezeichnet die Vermeidung des Allergen-Kontaktes.

Kontaktallergie

Dabei handelt es sich um eine meist juckende Entzündung der Haut, hervorgerufen durch den Kontakt mit einem Allergen. Zu den häufigsten Allergenen zählen Nickel und Inhaltsstoffe von Kosmetika, z.B. Duftstoffe, Farbstoffe, Konservierungsstoffe.

Kortison

Wird zur antientzündlichen Therapie von allergischen Beschwerden eingesetzt als Creme, Asthmaspray, Augentropfen, Nasenspray oder bei starken Reaktionen in Form von Tabletten oder Infusionen.

Kreuzallergien

...treten häufig zwischen Pollen und Lebensmitteln auf, da die Allergene eine ähnliche Struktur aufweisen. Zum Beispiel reagieren Birkenpollenallergiker auf rohes Stein- und Kernobst oder Nüsse.

Nahrungsmittel-Allergie

Mögliche Symptome sind: Nesselsucht, Asthma, Neurodermitis-Schübe, Magen-Darm-Beschwerden, Juckreiz in Mund und/oder Hals sowie Schwellungen in Mund- und Rachenraum. Zu den häufigsten Allergieauslösern im Kindesalter Eier, Milch, Nüsse, Erdnüsse und Soja, im Erwachsenenalter dominieren Reaktionen auf rohe Obst- und Gemüsesorten, Selerie und Nüsse.

Neurodermitis

Auch bekannt als atopisches/endogenes Ekzem oder atopische Deramtitis. Es handelt sich hierbei um einen juckenden Hautausschlag, der in Schüben verläuft und gehäuft im ersten Lebensjahr auftritt. Neurodermitis wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst wie Vererbung, Allergien, erhöhte Reizbarkeit der Haut, Klima Stress etc. Bei vielen Kindern verliert sich das atopische Ekzem bis zum Grundschulalter wieder.

Pollenallergie

...ist die wohl bekannteste Allergieform. Sie ist abhängig von der Blütezeit der jeweiligen Pflanzen. Symptome sind u.a. Niesreiz, Fließschnupfen, juckende Augen und Nase. Zu den häufigsten Allergenen zählen: Birke, Roggen, Beifuß, Gerste, Erle, Pappel, Brennnessel und Wiesengräser.

Prick-Test

Allergie-Test, bei dem eine Allergenlösung erst auf die Haut aufgebracht und anschließend mit einer Lanzette in die Haut eingeritzt wird.

Provokations-Test

...wird besonders zur Diagnostik von Nahrungsmittel-Allergien eingesetzt. Hierbei wird das verdächtige Allergen verzehrt. Da die Intensität der bewusst provozierten allergischen Reaktion nicht vorhersehbar ist, muss dieser Test unter ärztlicher Kontrolle, am besten in einer Klinik, durchgeführt werden. Auch eine nasale/bronchiale Provokation mit inhalativen Allergenen ist möglich.

RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbens-Test)

Laborchemisches Diagnoseverfahren zur Bestimmung der Konzentration von IgE-Antikörpern im Blut.

Schimmelpilzallergie

Allergische Reaktion, die durch Schimmelpilzsporen hervorgerufen wird. Diese werden über die Atemluft inhaliert. Typische Symptome sind Asthma bronchiale und Beschwerden an Augen und Nase.

Sensibilisierung

...beschreibt den Zustand des Immunsystems, nach dem ersten Allergenkontakt. Dabei werden zwar Antikörper gebildet, es zeigen sich jedoch noch keine allergischen Symptome. Diese treten erst beim wiederholten Kontakt auf, da nun Histamin freigesetzt wird. Bei Allergietestungen an Haut und im Blut wird nur eine Sensibilisierung nachgewiesen.

Spezifische Immuntherapie SIT

(siehe Hyposensibilisierung)

Tierhaarallergie

Allergische Reaktion, die nicht nur durch die Haare, sondern vor allem auch durch Speichel, Hautschuppen, Urin oder Kotteilchen ausgelöst wird. Diese Allergene werden über die Atemluft inhaliert und gelangen auf die Augenbindehaut. Typische Symptome sind Bindehautentzündung, Asthma und Hautausschlag.